Ziele der Studie

Die RaPS-Studie soll unter anderem zur Beantwortung folgender Fragen beitragen:

Wie viele Personen in Deutschland haben eine familiäre Vorbelastung durch Darmkrebs?

Es sollen belastbare Daten gesammelt werden, aus denen hervorgeht, wie viele Menschen in Deutschland ein erhöhtes Risiko durch familiäre Anamnese mit Darmkrebs haben. Bisher gibt es darüber wenig Sicherheit. Der Großteil der Daten über das Darmkrebsrisiko durch eine familiäre Vorbelastung stammen aus den USA oder anderen europäischen Ländern. Verlässliche Daten aus Deutschland sind in dieser Größenordnung bisher noch nicht erhoben worden. Anhand der neu gewonnenen Daten können im weiteren Verlauf effiziente, auf das individuelle Risiko abgestimmte Präventionsmaßnahmen sowie Screening-Strategien entwickelt werden.

Wie hoch ist das Risiko für Personen mit familiärer Vorbelastung, selbst an Darmkrebs zu erkranken?

Auch hier greifen Forscher bisher vor allem auf Daten aus anderen Ländern zurück. Derzeit geht man von einem zwei- bis vierfach erhöhtem Risiko für Personen mit familiärer Vorbelastung aus, selbst an Darmkrebs zu erkranken. Dabei spielt auch eine Rolle, wie viele Verwandte an Darmkrebs erkrankt sind, in welcher Beziehung die Verwandten zueinander stehen (Geschwister, Eltern, etc.) und zu welchem Zeitpunkt die Diagnose gestellt wurde.

Wie viele Personen nehmen die Vorsorgekoloskopie oder andere Früherkennungsuntersuchungen wahr?

In Deutschland werden von den gesetzlichen Krankenkassen verschiedene Darmkrebsfrüherkennungs-Maßnahmen übernommen. Dazu zählen alle zwei Jahre ein Stuhlbluttest ab 50 Jahren sowie eine Koloskopie ab 55 Jahren. Für Personen mit familiärer Anamnese wird ein früherer Beginn der Darmkrebsvorsorge empfohlen. Ein Ziel der RaPS-Studie ist deshalb auch, herauszufinden, wie viele Personen in Deutschland die Angebote der Krankenkassen in Anspruch nehmen und ob Personen mit familiärer Vorgeschichte den Empfehlungen entsprechend früher mit der Vorsorge beginnen.

Wie kann man die Darmkrebsvorsorge für Personen mit familiärer Vorbelastung verbessern?

In der Studie sollen nicht-invasive Biomarker zur Risikostratifizierung ermittelt und bewertet werden. Es soll also untersucht werden, ob es Biomarker gibt, die das Vorliegen von Darmkrebs bei Personen mit familiärer Vorbelastung vorhersagen können. Das soll dabei helfen, alternative Screening-Methoden mit dem derzeitigen Goldstandard, der Darmspiegelung, zu vergleichen und die Darmkrebsvorsorge damit noch effizienter zu machen.